Biikebrennen – Das norddeutsche Flammenmeer
Jedes Jahr am 21. Februar lodern entlang der nordfriesischen Küste riesige Feuer und bringen Licht in die dunkle Jahreszeit – es ist Biikebrennen!
"Biiken" hat eine lange Geschichte. Ursprünglich diente es als Abschied für die Walfänger, die im Frühjahr auf große Fahrt gingen. Heute ist es ein Symbol für Gemeinschaft, Tradition und (ganz wichtig) das Ende der kalten Wintermonate. Mancherorts wird es auch als heidnischer Brauch angesehen, um böse Geister zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heißen.
Wo findet es statt?
Kurz gesagt: Überall an der nordfriesischen Küste! Ob auf Föhr, Sylt, Amrum oder entlang des Festlands – überall siehst du riesige Holzstapel, die am Abend des 21. Februar in Flammen aufgehen. Die größten Feiern gibt’s meist auf den Inseln, aber auch an der Küste zwischen Husum und Dagebüll wird ordentlich eingeheizt. Manche Gemeinden organisieren zusätzlich Fackelzüge, um die Stimmung noch feierlicher zu gestalten.
Wie läuft das Ganze ab?
Wochen vorher beginnt die Vorbereitung. Alte Weihnachtsbäume, Äste und Holzreste werden gesammelt und zu riesigen Haufen aufgeschichtet. Besonders die Kinder sind mit Eifer dabei, ziehen von Haus zu Haus und bewachen stolz den wachsenden Biikehaufen. In manchen Gegenden bauen sie zusätzlich den Piader, eine Strohpuppe, die später symbolisch auf dem Feuer verbrannt wird.
Wenn der große Abend gekommen ist, versammelt sich das halbe Dorf – und eine Menge neugieriger Besucher – am Feuerplatz. Dick eingepackt gegen die Kälte, warten alle gespannt auf den feierlichen Moment. Sobald die Dämmerung einsetzt, wird die Biike entzündet. Flammen schlagen in die Höhe, Funken wirbeln durch die Luft, und die wohlige Wärme breitet sich aus. Währenddessen genießen die Erwachsenen ihren Punsch oder Grog, während die Kinder sich mit Ruß die Gesichter schwärzen und Bratwurst sowie Marshmallows an kleinen Feuerstellen braten.
Nach dem Spektakel zieht es viele in die nächste Gaststätte, wo traditionell Grünkohl mit Kassler und Kochwurst serviert wird. Denn was wäre ein norddeutsches Fest ohne ordentliches Essen?
Warum solltest du das erleben?
Biikebrennen ist nicht nur ein schönes Spektakel, sondern auch ein echtes Stück norddeutscher Kultur. Es bringt Menschen zusammen, vertreibt den Winterblues und sorgt für eine unvergessliche Atmosphäre. Und mal ehrlich: Wann hast du das letzte Mal ein richtig großes Feuer gesehen? Außerdem bietet es eine wunderbare Gelegenheit, in geselliger Runde neue Leute kennenzulernen und sich bei einem heißen Grog oder Punsch aufzuwärmen.
Also, falls du am 21. Februar mal in Nordfriesland bist – schau vorbei, genieße die Wärme und lass dich von der Magie des Biikebrennens verzaubern!
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